Stellenplan, Personalplanung und schwarze Null im Kreis

26. August 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,
Personalplanung ist in jedem Unternehmen eine der wichtigsten Dinge, denn ohne
Menschen kann in keinem Betrieb die Arbeit erledigt werden. Geld arbeitet nicht. Es
arbeiten nur die Menschen und die müssen erst einmal da sein, also eingestellt werden.
Umso wichtiger ist es, dass man sich auch in einer Kreisverwaltung rechtzeitig
Gedanken macht, welches Personal in dem zu planenden Haushaltsjahr benötigt
wird und dass auf die zu erwarteten oder prognostizierten Anforderungen und
gesellschaftlichen Entwicklungen rechtzeitig vorher reagiert wird.

Das hat der Landrat mit seiner Stellenplananforderung gemacht. Das hat der Landrat
gemacht, weil er weiß, dass jede Einstellung einen langen Vorlauf hat und dass es
Zeit benötigt, den Menschen einstellen zu können, der mit einer guten Qualifikation
den Arbeitsplatz richtig ausfüllt.
Planung ist auch in diesem Fall alles, denn Planung spart mittelfristig Geld.

DIE LINKE geht grundsätzlich davon aus, dass unser Landrat nur dann neue Stellen
beantragt, wenn sie sachlich begründet und vom Arbeitsaufwand her notwendig sind,
um anfallende Arbeiten in kürzester Zeit so zu erledigen, dass sachgerecht
entschieden wird und kein Arbeitsstau entsteht.

Diesen Vertrauensvorschuss hat der Landrat bei uns, denn bisher haben wir damit
keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Und jetzt noch ein Wort zu der laufenden Diskussion um die Einsparungen beim
Personal, bei den Personalkosten:

Diese aktuelle Diskussion um die Ablehnung der vom Landrat beantragten Stellen ist
eine reine Scheindiskussion, denn Sie alle hier wissen, dass der Kreis nicht um die
Schaffung neuer Stellen herumkommt. Es werden in diesem Jahr eher 40 als 26
neue Stellen notwendig sein.

Warum sagen Sie nicht, was Sie wirklich mit dieser Diskussion bezwecken?
Sie wollen auf Teufel komm heraus die schwarze Null durchsetzen, in dem Sie
behaupten, es sei immer eine gute Sache, wenn der Staat nicht mehr Geld ausgibt
als er einnimmt.
Das aber entbehrt jeglicher ökonomischer Grundlage. Die schwarze Null ist eine
reine Glaubensanschauung. Sie führt dazu, dass eine differenzierte Ausgabenpolitik
im Kreis kaum noch möglich ist.

Ihre Diskussion ist folglich eine rein ideologisch geführte und interessensorientierte
Diskussion; geführt von einer Haltung, die sich an keiner sachlichen Notwendigkeit orientiert.

Es ist eine Diskussion, die sich nur am derzeitigen Mainstream orientiert, der seit
Monaten oder eher schon Jahren überall im Lande verkündet: Wenn wir sparen und
sparen und sparen, dann wird diese, unsere Welt schon in Ordnung sein.
So wird sie es nicht.

Also: Was für eine Augenwischerei. Denn wenn Sie
meine Damen und Herren,
bei sich immer nur die schwarze Null anstreben würden, also keine Schulden
machen würden, dann werden Sie nie ein Eigenheim besitzen.

Was ist es für eine Ideologie der schwarzen Null, die uns verspricht, dass uns diese
Politik hilft. Sie hilft uns nicht kurzfristig und schadet dem Kreis und den
Kreisfinanzen langfristig.

Danke für Ihre Geduld.
Manfred. Küter