Offene Kulturarbeit

28. August 2020

Sehr geehrte Damen und Herren,
auf Antrag der CDU und mit den Stimmen der SPD hat der Kulturausschuss des
Kreistages auf seiner letzten Sitzung im Rahmen der Haushaltsberatungen
beschlossen, den Zuschuss zu den deutschen Büchereien und der dänischen
Bibliothek um insgesamt 28.900 € zu kürzen. Von dem eingesparten Geld sollten, so
der weitere Beschluss dieser Allianz, 14.000 € in die Förderung der offenen
Kulturarbeit verschoben werden.
Es ist unbestritten, dass der Fonds für die offene Kulturarbeit nicht hoch ist und dass
dort sehr gut sehr viel mehr Geld eingesetzt werden könnte.
Doch es bleibt zu fragen:
->Was steht eigentlich hinter diesem Antrag von der CDU?
->Warum gerade bei den Bibliotheken streichen?
->Warum gerade eine Mittelverschiebung in den Bereich der offenen Kulturarbeit?
Für die Förderung der offenen Kulturarbeit im Kreis liegen noch keine verbindlichen
Richtlinien vor. Es ist also im Moment noch vollkommen unsicher, wofür diese 14.000
Euro mehr eigentlich ausgegeben werden sollen.
DIE LINKE hat in dem vorliegenden Änderungsvorschlag zu den von der Verwaltung
inzwischen vorgelegten, aber noch nicht beschlossenen Richtlinien zur Förderung
der offenen Kulturarbeit u.a. unter anderem angeregt, benachteiligte und besonders
förderwürdige Gruppen, z.B. Kinder, Jugendliche, Seniorinnen und Senioren sowie
Behinderte kulturell besser zu beteiligen.
DIE LINKE fordert, diese zusätzlichen Mittel von 14.000 Euro gezielt und
ausschließlich für diese Zielgruppe zu verwenden. So könnten zum Beispiel
Kreiszuschüsse für Audiosysteme in Kinos und Theatern für Hörgeschädigte, für
spezielle Veranstaltungen mit zusätzlichen Erläuterungen für Sehbehinderte, für den
Einsatz von Simultandolmetschern der Gebärdensprache bei kulturellen
Veranstaltungen und so weiter eingesetzt werden.
Die Teilhabe am kulturellen Leben ist ein Grundrecht. Es wird Behinderten in unserer
Gesellschaft nicht immer leicht gemacht.
Deshalb appellieren wir an alle Vertreterinnen und Vertreter der im Kreistag
vertretenen Parteien, eine Personengruppe, die per se im alltäglichen Leben
benachteiligt ist, auch kulturell ein Stückchen der durch EU-Recht geforderten
Gleichstellung näher zu bringen.
Stimmen Sie dem Antrag DER LINKEN zu.